Das Ethno-Medizinische Zentrum e. V. (EMZ) ist eine gemeinnützige Gesundheitsorganisation, die Menschen aus verschiedenen Professionen, Kulturen und Traditionen zusammenbringt. Als ein nationales Kompetenz- und Referenzzentrum für Migration, Gesundheit und Integration bietet es muttersprachliche und kultursensible Aufklärungs-, Präventions- und Beratungsdienste sowie Dolmetscherservices und Informationsmaterialien an. Das EMZ verbessert durch Forschungsaktivitäten und Fachtagungen den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Praxis im transkulturellen Feld und stärkt durch Trainings und Fortbildungen bundesweit Fachkräfte und Institutionen in ihrer kulturellen Handlungskompetenz.
Die Aktivitäten des EMZ sind am öffentlichen Wohl und gemeinnützig ausgerichtet. Die fachlichen, ethischen und wissenschaftlichen Standards stehen im Einklang mit den Empfehlungen, Vorgaben und Leitlinien von Bund, Ländern und Verbänden in Deutschland sowie der Europäischen Union und der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Das EMZ wurde mehrfach mit Zukunfts-, Nachhaltigkeits-, Qualitäts- und Präventionspreisen ausgezeichnet. Die MiMi-Technologie (Mit Migranten für Migranten) des EMZ wurde 2010 in einer „Case Study“ der WHO als Schlüsseltechnologie für Integration von Migrant:innen im Gesundheitsbereich gewürdigt. Für sein Engagement für die Gesundheit von Migrant:innen in Europa erhielt das EMZ 2015 den renommierten „European Health Award“.
Mit seinem MiMi-Programm verbessert das EMZ die Gesundheitschancen von Migrant:innen und Geflüchteten und trägt so zum transkulturellen Capacity Building bei. Das MiMi-Programm ist eine soziale Schlüsseltechnologie zur Entwicklung transkultureller Gesundheitskompetenz, Etablierung gesunder Lebensweisen und zur Förderung gesellschaftlicher Integration. Dies erfolgt durch Schulung von muttersprachlichen Gesundheitsmediator:innen, zielgruppenspezifische Gesundheitskampagnen, die Bereitstellung von mehrsprachigen Wegweisern/Leitfäden sowie durch Öffentlichkeitsmaßnahmen und Vernetzung mit wichtigen Akteuren der Gesundheit, Wissenschaft, Politik und Integration.
Das EMZ operiert ausgehend von seinem Hauptsitz in Hannover und seinen Dependancen – MiMi Lab Berlin, MiMi-Integrationszentrum Bayern (München), Projektzentrum MiMi-Delta (Mannheim) und Projektzentrum MiMi-Reha-Kids (Hamburg) – auf bundesweiter und im Rahmen seiner EU-Projekte auch auf der europäischen Ebene.
Das EMZ wird durch das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung sowie die Stadt und Region Hannover institutionell gefördert. Weitere Projektförderungen erhält das EMZ unter anderen von den Landesregierungen in Bayern, Hamburg, Schleswig-Holstein, dem Bundesministerium für Gesundheit, der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, der Europäischen Union und dem Bundesinstitut für Berufsbildung. Förderung und Unterstützung erfolgen auch über Krankenkassen und Stiftungen. Das EMZ wird im Rahmen von Public Private Partnership aus der Gesundheitswirtschaft und weiteren unterstützt.
Das EMZ kann im Rahmen seiner Arbeit auf weitreichende wissenschaftliche Kooperation und Unterstützung mit Hochschuleinrichtungen bauen. Hierzu zählen u. a. die Duale Hochschule Baden-Württemberg (Institute for Transcultural Health Sciences), die Universität Bremen (Leibniz-Institut für Präventionsforschung) und die Universität zu Lübeck (Zentrum für Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung).